Die Theatergruppe des MGV AURELIA spielte Theater und viele kamen, sahen und wurden prächtig unterhalten.
Nachfolgend zwei Berichte aus dem Mannheimer Morgen. Wer noch mehr über die Arbeit der Theatergruppe an diesem Stük erfahren will, sollte die Sparte „Theatergruppe“ anwählen.
Ilvesheim: Theatergruppe des MGV Aurelia spielt die Komödie „Drum prüfe, wer sich ewig windet“
Herausforderung mit zweigeteilter Bühne gemeistert / Geschlechterkampf mit List und Tücke
Von unserem Redaktionsmitglied Klaus Neumann
Der Kampf der Geschlechter treibt zuweilen seltsame Blüten. Die einen wollen unbedingt unter die Haube, die anderen versuchen gerade dies mit Macht zu verhindern. Um das Ziel zu verwirklichen, sind fast alle Mittel recht. Allerhand List und Tücke kommen zum Einsatz, immer das Ziel vor Augen: Ehe schließen, respektive selbige verhindern. Gut, dass es professionellen Beistand gibt. Für die einen ein Eheverhinderungs-, für die anderen ein Eheanbahnungsinstitut.
Die Theatergruppe des MGV Aurelia Ilvesheim setzt in ihrem neuen Stück „Drum prüfe, wer sich ewig windet“ diesen Geschlechterkampf eindrucksvoll, kurzweilig und pointenreich um. Die Komödie in drei Akten verlangt von den Akteuren noch mehr Konzentration als sonst. Denn bei dem Lustspiel des Autors Hans Schimmel ist die Bühne erstmals zweigeteilt.
Der Zuschauer blickt auf zwei Büros, in denen Handlungen teilweise parallel ablaufen. Phasenweise gibt es auch gemeinsame Einsätze, von hüben nach drüben, von drüben nach hüben. Das erfordert von den Laienschauspielern auch präziseste Spracheinsätze, ganz zu schweigen von den schauspielerischen Talenten. Es sei vorweggenommen: Die Bühnen-Aurelianer machten ihrem guten Ruf wieder alle Ehre und setzten das schwierige Stück gekonnt um.
Noch zweimal kann man erfahren, was Bernhard Bleibtreu (Bernhard Ries) – Chef des Eheverhinderungsinstituts „Bleib alleine, aber sei glücklich“ – seinen Kunden rät. Zu diesen zählen der rüstige Senior Albert Mecker (Hänsi Sturz), der typische Junggeselle Ulrich Meisenkaiser (Michael Waibel) und die resolute Marion Gabelstein (Alyssa Heiden). Bleibtreu vesucht, sein Klientel vor dem Joch der Ehe zu bewahren.
Der Braut eine Chance
Die andere Seite vertritt die toughe Siggi Rapp (Silke Maas) in ihrem Eheanbahnungsinstitut „Gib der Braut eine Chance“. Hoffnungen in ihre Fähigkeiten setzen das späte Mädchen Auguste Meisel (Monika Ottinger), die mannstolle Jutta Reinhard (Anja Kohl) und der tollpatschige Holger Reimut (Manuel Steegmüller). Mal hier und mal da funkt der homosexuelle Putzmann Maddin (Martin Thiel) dazwischen. Mit seinem ausgesprochenen Hang zu Hollywood-Filmen und der Darstellung von Szenen durchaus wörtlich zu verstehen.
Im krassen Gegensatz dazu die Bilderbuch-Beamtin Marianne Wucherpfennig (Kerstin Gudat). Eigentlich war für die Rolle Brunhilde Aßmann vorgesehen. Doch die langjährige Laienschauspielerin wurde krank. Sie hütet derzeit noch das Bett, will aber am Samstag und Sonntag wieder auf der Bühne stehen. So kam es dazu, dass Kerstin Gudat drei Tage vor der ersten Aufführung die Rolle übernahm. Die junge Mutter, die bereits auf der Bühne stand, wollte eine Babypause einlegen. Doch ihrer Truppe zuliebe schlüpfte sie kurzerhand in die Rolle der Finanzbeamtin. Sie tat dies mit Bravour, spielte überzeugend ihren Part.
Wie alle anderen Ensemblemitglieder auch. Herrlich, wie Irrungen und Verwirrungen umgesetzt werden. Da schlüpfen die Büroleiter auch in die Rolle des anderen Geschlechts. Und zum Schluss bringt das abgekartete Spiel dann doch ein paar Willige mit Unwilligen zusammen. Regie hat Ingrid Bien-Morr geführt. Die Besucher waren von Hänsi Sturz wieder einmal humorvoll, vielsprachig und mit Überlänge auf das „Theater by Aurelia“ eingestimmt worden.
© Mannheimer Morgen, Montag, 08.04.2013
Ilvesheim: Hans Schimmel verfolgt Aufführung seiner Komödie
Autor begeistert von Aurelia-Theater: Hans Schimmel schrieb das Stück, das die Aurelia-Akteure aufführten.
Hans Schimmel zeigte sich sehr angetan. Der Autor sah erstmals eine Aufführung seiner Komödie „Drum prüfe, wer sich ewig windet“. Seine Begeisterung entfachte die Theatergruppe des MGV Aurelia Ilvesheim. Das Ensemble um die Regisseurin Ingrid Bien-Morr hat am vergangenen Wochenende das Stück zweimal aufgeführt (wir berichteten). Bei der Sonntagsvorstellung war Hans Schimmel mit seiner Ehefrau präsent. Und er freute sich, dass sein nicht einfaches Stück genial interpretiert wurde.
Hans Schimmel ist in der Kurpfalz geboren, wo er heute noch lebt. „Die Menschen in meiner Region reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Meines Erachtens ist es eine der schönsten Gegenden Deutschlands. Eingeschlossen vom Odenwald und der Pfalz, mit Metropolen wie Mannheim, Karlsruhe und Heidelberg lässt es sich hier sehr gut leben“, schreibt er auf seiner Homepage.
Der Autor geht einem ganz normalen Beruf nach. Er bemüht sich neben seinem Hobby, dem Theaterspielen und Stücke schreiben, Menschen die Betriebswirtschaftslehre und Regeln der Logistik beizubringen. „Für mich ist es immer ein wunderschöner Moment, wenn den Absolventen die Diplome und Zeugnisse überreicht werden“, so der Hobbyautor.
Wie ist er zum Theater gekommen? Vor einigen Jahren hatte seine Gattin die Idee, etwas gemeinsam zu unternehmen. Damit meinte sie ein gemeinsames Hobby. Zur gleichen Zeit suchte der Theaterverein „Brettlhupfer“ neue Mitglieder. Hans Schimmel wollte hier nur hinter den Kulissen ein wenig mitwirken: Bühnenbilder bauen und bei den Aufführungen Bier ausschenken. Allerdings fehlte damals ein männlicher Darsteller und so stand er schneller auf den Brettern, als es ihm lieb war. Heute spielt er nicht nur, sondern schreibt auch die Bühnenstücke und führt Regie.
Sein Stück „Drum prüfe, wer sich ewig windet“ wird von der Aurelia-Theatergruppe am Wochenende noch zweimal aufgeführt. Der Vorhang hebt sich am Samstag, 13. April, um 19 Uhr und am Sonntag, 14. April, um 17 Uhr, jeweils in der Ilvesheimer Mehrzweckhalle.
neu
© Mannheimer Morgen, Freitag, 12.04.2013