Am Samstag, 03.10.09, war es soweit; nach etlichen Jahren startete wieder einmal eine Gruppe von Aureliamitgliedern zu einem Tagesausflug. Pünktlich um 8:00 Uhr ging’s los Richtung Würzburg. Roland Gerth hatte alles gut organisiert und überraschte die Ausflügler bei der ersten Pause am Rasthof „Jagsttal“ mit frischen Laugebrezeln. Nach dieser kleinen Stärkung erreichten wir bald gut gelaunt unser Ziel, wo uns bei der Fahrt hinunter ins Maintal die Festung Marienberg grüßte. Beim Residenzschloss verließen wir den Bus und stellten uns nach kurzem Fußweg zunächst einmal in die lange Schlange der wartenden Touristen.
Doch schneller als erwartet konnten wir die Residenz der früheren Fürstbischöfe, das Hauptwerk des süddeutschen Barock, mit Führung, besichtigen. Nach Plänen von Balthasar Neumann erbaut, ist sie eines der bedeutendsten Schlösser Europas und als Kulturerbe in die Liste der UNESCO aufgenommen. Unbedingt sehenswert sind das einzigartige freitragende Treppenhaus und das von dem Venezianer Giovanni Battista Tiepolo erschaffene größte zusammenhängende Fresko der Welt im Obergeschoss des Treppenhauses. Bei der Zerstörung der Stadt am 16.03.1945 durch einen Luftangriff blieben Treppenhaus, weißer Saal mit seinen wunderschönen Stuckarbeiten, der Kaisersaal und der Gartensaal erhalten. Alle Säle, wie auch der wiederhergestellte Spiegelsaal sorgten bei uns Besuchern für Staunen. Wir verließen die Residenz um zum Bürgerspital zu spazieren. Heute ist in dem ehemaligen Spital ein riesiges Restaurant untergebracht, in welchem wir unser Mittagessen einnahmen. Gut gestärkt ging’s weiter zu einer Stadtführung durch die Innenstadt Würzburgs. Wie zur Begrüßung läuteten alle Glocken des Doms als wir das Lusamgärtlein mit dem Grabdenkmal von Walther von der Vogelweide betraten. Natürlich war auch der Dom mit seiner Innenausstattung von Alt-und Neuzeit beeindruckend, bevor wir weiter durch die Fußgängerzone Richtung Main zum Rathaus mit seinem hohen romanischen Turm weiterzogen.
Leider reichte uns nicht die Zeit, von der alten Mainbrücke auf die Silhouette der Stadt zu schauen, denn schon ging’s weiter zum Juliusspital. Hier wurden wir von unserem Stadtführer weitergereicht an eine Führerin des Spitals. Sie erklärte uns die Entstehung dieser Barockanlage durch Fürstbischof Echter, der das Spital 1576 für arme kranke Bürger errichten ließ. Hier ist heute außer einem Krankenhaus und einem Altenheim auch die zweitgrößte Weinkellerei Deutschlands untergebracht. Als sich die Kellertür öffnete, schlug uns schon Weingeruch entgegen und so stiegen wir eine steile Treppe hinab ins Kellergewölbe. Hier wurden wir mit einem Glas Wein empfangen und schlenderten damit einen 250 m langen Gang mit großen z.T. reichverzierten Holzfässern entlang. Unser unterirdischer Weg wurde stimmungsvoll beleuchtet mit Kerzen in Bocksbeutelflaschen, bevor wir mit weiterer Weinverkostung wieder dem Tageslicht entgegensteigen konnten. Solchermaßen in gute Stimmung gebracht wurden zuvor natürlich auch einige Lieder angestimmt und dann ging’s wieder zurück ins Bürgerspital. (Witzigerweise von Spital zu Spital) Bei einigen „Viertele Würzburger Wein“ gab es für jeden eine fränkische Vesperplatte. Die Zeit verging recht schnell und bald hieß es: „der Bus steht vor der Tür“.
Gut gestärkt, aber auch etwas müde durch die zurückgelegte Fußstrecke und die vielen schönen Eindrücke, fuhren wir bald zügig Richtung Ilvesheim. Renate Reis bedankte sich für alle Teilnehmer bei Roland Gerth für die gute Organisation und mit dem Wunsch, im nächsten Jahr wieder einen Ausflug vorzubereiten. Auch Roland Gerth freute sich über die rege Teilnahme und gab seiner Hoffnung Ausdruck, im kommenden Jahr mit 2 Bussen fahren zu können. Gegen 22 Uhr hatte uns nach reibungsloser Fahrt die Insel wieder, mit dem Resümee: es war ein schöner Tag in Würzburg.
Isolde Zorn