Es ist Freitagabend, Singstundentag, närrische Singstunde. Um 19.11 Uhr begann das Duo Rainer und Lothar damit, die bunte Gesellschaft im Aurelia-Sängerheim auf Fröhlichkeit und Bewegung musikalisch einzustimmen. Wie schon viele Jahre zuvor begrüßte der Clown Isolde Zorn die anwesenden Gäste und führte durch das Programm des Abends. Als bewährter Eisbrecher eröffnete Fritz Wühler mit Damen aus dem Frauenchor die Reihe der eigenen Darbietungen. Mit einer Liedumtextung von Gertrud Klug wurde das Jubiläumsjahr rückblickend besungen.
Schon fest in das Programm eingeplant war auch wieder ein Vortrag von Marliese Spies, die als WC-Fachkraft auftrat. Sie erklärte, dass man an ihrem Arbeitsort völlig ungestört sei. Sie berichtete aber auch, dass ihr Arbeitsplatz Probleme aufzeigt, etwa im Herrenbereich, wenn diese nicht richtig zielen oder es sei auch schon mal vorgekommen, dass teures Keramik aus dem Mund in das Keramik des Hinterns gefallen seien. Für die Gäste kamen die Lachmuskeln in Bewegung und für die Auftretenden konnte Isolde Zorn die ersten Orden des MGV Aurelia vergeben. Diese werden seit vielen Jahren in künstlicherer Glasbastelarbeit von Udo Spies hergestellt. Für dieses Jahr hatte er sich ein kritisches Motto gewählt, so dass der Aureliavorstand nun endlich über das Wiedererscheinen seiner Vereinszeitung nachdenken sollte.
Nach einer weiteren Schunkelrunde ging Kurt Schwendemann in die Bütt, der die Ordnung für den Abend bekannt gab. So durfte nicht nach der Uhrzeit gefragt werden, auch ein trauriges Gesicht war strikt verboten und beim Tanzen durfte auf gar keinen Fall der Stand auf fremden Füßen gesucht werden. Nach diesem lustig mahnenden Vortrag erhielten wir Besuch von den Silberlocken, der Seniorengesangsgruppe der SpVgg. Alle ehemals aktive Sportler mit guten Stimmen, dirigiert von Hänsi Sturz, instrumental begleitet von Erika Kuhn und Rainer Velser. Sie brachten mit ihren Liedern (z. B. rote Rosen, Ilveser Wind) und Witzeinlagen um das Verhältnis von Ilvesheimern und Seckenheimen durch den Sprecher der Gruppe Willi Enzenauer und dem Chorsolisten Dieter Spies so richtig Stimmung in die Bude.
Im nächsten Block berichtete Gertrud Klug von einem Hühnerstallbesitzer, der so seine Sorgen mit einem Papageienhahn (Dieter Spies) hatte. Die weißen Hühner legten keine weißen, sondern bunte Eier und der Hühnerbauer sorgte sogar mit Starkstrom dafür, dass der Papagei sein Gefieder verlor, was diesen aber weiterhin nicht hinderte, es mit den weißen Hühnern zu treiben.
Ein weiterer Garant für Lachmuskeltraining, der 1. Vorsitzende des Gesangvereins „Se kommet net nuff“, Gustav Bläderle (Hänsi Sturz), führte ein Telefongespräch mit dem Aurelianer Hänsi Sturz und erfuhr in diesem, was sich in den letzten 15 Jahren so alles bei der Aurelia geändert hat. So wurden einige Vereinsgegebenheiten närrisch aufgearbeitet.
Dann traf hoher Besuch im Sängerheim ein. Trotz eigener Veranstaltung ließen es sich die Kinderprinzessin Ann-Kathrin I. vom Traumparadies mit der Juniorengarde des KVI nicht nehmen, bei der Aurelia vorbei zu kommen. Der Matrosen-Showtanz kam sehr gut an und musste wiederholt werden. Die Prinzessin sammelte bei den Gästen Geld für krebskranke Kinder und die Garde erhielt einen Geldbetrag für die Verköstigung während ihrer Proben.
Nun wurde es mystisch. Fünf Happy-Hexen brauten einen Zaubertrank mit beschwörendem Gesang. Sogar der 1. Vorsitzende Karlheinz Lohnert wurde zum Umrühren an den Hexenkessel geholt. Die Hexen besangen den Zusammenhalt der Chorgruppen und verteilten dann ihr Gebräu an die Gäste. Auch diese Gruppe ist bei jeder närrischen Singstunde ein Hinhörer und Zugucker.
Über ihren Mann, die Schloftablett, hatte die 2. Vorsitzende Monika Ottinger zu klagen. Dieser verschlief sogar seine eigene Geburt um drei Monate und seine Lehrer rieten ihm deshalb, eine Beamtenlaufbahn einzuschlagen. Fritz Wühler und seine „Sechsdamen“ vom Frauenchor brachten noch ein paar Stimmungslieder zu Gehör, um das Sängerheim nochmals zum Mitsingen zu bewegen.
Danach die letzte Bütt mit Kerstin Gudat, die mit ihrem Macker 14 Stunden lang zur Nordsee fuhr, um dort den Urlaub zu verbringen. Beim Dunkeln wurde das Zelt aufgebaut und am Morgen bemerkte man, dass man sich an einem FKK-Strand befand, zudem hatten sie eh die Badesachen vergessen und mussten mit allerhand Widrigkeiten zurechtkommen.
Nachdem alle Akteure und Funktionäre, die Kapelle und das Servicepersonal um Claudia Sturz zu ordentlichen Menschen gemacht waren, stellte Isolde Zorn fest, dass es wieder gelungen war, wie bei der Narretei üblich, elf Beiträge zu bieten. Sie dankte allen, die mitgeholfen haben, diesen Abend lustig, kurzweilig und erfolgreich zu gestalten.
Doris Heller-Kieser